Dienstag, 6. Mai 2025

So meistert die Branche die grössten Herausforderungen

Als Treuhand- und Beratungsgesellschaft in der Gastronomie ist Gastroconsult täglich mit den Sorgen und Herausforderungen im Gastgewerbe konfrontiert, wobei verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

1. Fachkräftemangel

Wie in anderen Branchen zählt im Gastgewerbe der Fachkräftemangel zu den grössten Sorgen. In allen Bereichen (Service, Küche, Hotel, Management usw.) ist qualifiziertes Personal schwer zu finden. Ein Grund dafür ist, dass es immer schwieriger wird, junge Leute zu motivieren, einen Beruf in der Gastrobranche zu erlernen. Oft kann diese Lücke nur mit Arbeitskräften aus dem Ausland abgedeckt werden. Dieser Wandel kann zu Personalengpässen und einer zusätzlichen Belastung für bestehende Mitarbeitende führen. Die berufliche Ausbildung muss gefördert, Schnuppermöglichkeiten für Schüler und Ausbildungsplätze müssen geschaffen werden. Ein gut geschultes Team ist ressourcenschonender und trägt zu einem guten Arbeitsklima bei, was wiederum zu weniger Personalfluktuation führt.

2. Kostensteigerungen

Die gestiegenen Preise für Rohstoffe, Energie und Mieten, Versicherungen, Erhöhung der Mehrwertteuer sowie die Anpassungen der Mindestlöhne belasten viele Gastronomiebetriebe. Diese Preissteigerungen führen zu höheren Personal-/Betriebskosten, was die Rentabilität eines Betriebs beeinflusst. Damit diese Kosten finanziert und die Liquidität des Betriebes gesichert werden kann, ist eine Preisanpassung unumgänglich. Ebenfalls sind Verhandlungen mit Lieferanten zu suchen, um günstigere Einkaufskonditionen zu finden, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

3. Nachhaltigkeit, Regionalität und Umweltbewusstsein

Kunden und gesetzliche Vorschriften fordern zunehmend umweltfreundliche Praktiken in der Gastronomie. Der Fokus ist auf regionale, saisonale und nachhaltig produzierte Lebensmittel zu setzen. Ein transparentes Konzept der Herkunft der Zutaten kann das Vertrauen und die Bindung zu den Gästen stärken. Durch eine sorgfältige Planung von Einkäufen, richtige Lagerung und kreative Restverwertung kann Lebensmittelverschwendung vermieden werden. Mit einer flexiblen Menüwahl und kleineren Portionen erzielt man weniger Food Waste. 

4. Digitalisierung und technologischer Wandel

Die zunehmende Bedeutung von Online-Bestellungen, Lieferservices und digitalen Zahlungsmethoden hat viele Gastronomiebetriebe gezwungen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Die Implementierung von Technologien kann anfangs teuer sein, stellt aber eine langfristige Notwendigkeit dar. Bestehende Mitarbeitende müssen weitergebildet werden, damit sie die neuen Technologien anwenden und die beruflichen Anforderungen im Gastroalltag meistern können.

5. Verändertes Konsumverhalten

Die Art und Weise, wie Menschen Restaurants besuchen und dort konsumieren, hat sich verändert. Vor allem nach der Pandemie spüren die Gastronomen diese Veränderung. Immer mehr Gäste (vor allem die jüngere Kundschaft) bevorzugen bequeme Lö- sungen wie Take-away, Lieferservices oder Fast-Casual-Angebote mit hohen Erwartungen zu niedrigen Preisen. Ebenfalls spüren die Gastronomen, dass die Kunden immer ungeduldiger werden, falls es bei der Bestellung mal etwas länger geht. Diese Veränderungen erfordern Anpassungen der Betriebsabläufe, der Personalplanung und der Produktstrategie. Eine flexible Schichtplanung, die der Gästezahl angepasst wird (beispielsweise über digitale Buchungstools), und mit schnelleren Abläufen bei den Bestellsystemen (QR-Menüs) können Personalkosten gespart werden. Es lohnt sich, die Speisekarte zu reduzieren und modulare Gerichte anzubieten: Basisgerichte mit optionalen Add-ons.

6. Wettbewerb und Differenzierung im Markt

Der Wettbewerb in der Gastronomiebranche ist intensiv. Restaurants müssen sich durch Qualität und Differenzierung von der Konkurrenz abheben, um die Gäste immer wieder in das Restaurant zu locken. Der Restaurantbesuch soll zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, indem man eine einzigartige Atmosphäre bietet, so durch besondere Anlässe, Events, Kochkurse, Weinproben oder auch mit Livemusik. Mit einer schönen Dekoration kann ein gemütliches Ambiente geschaffen werden.

7. Digitale Präsenz, Social Media und Treueprogramme

Eine starke Präsenz in den sozialen Medien und eine gut gepflegte Website sind heute unerlässlich – das schafft Nähe und Vertrauen. Gäste schätzen es, wenn sie online oder beispielsweise auf Instagram aktuelle Angebote, Veranstaltungen oder Menüs finden und Tischreservierungen vornehmen können. Kreative Inhalte und ansprechende Fotografien können helfen, Aufmerksamkeit zu erregen. Treueprogramme oder besondere Angebote für wiederkehrende Gäste können die Kundenbindung fördern und das Restaurant zu einer bevorzugten Wahl machen.

Fazit

Die Gastronomie ist sowohl mit strukturellen als auch mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert. Damit die Herausforderungen gemeistert werden können, müssen erfolgreiche Gastronomiebetriebe innovativ, flexibel und anpassungsfähig bleiben. Indem man auf mehrere dieser Aspekte setzt, kann man sich in einem umkämpften Markt abheben und eine starke Kundenbindung aufbauen. Die Gäste schätzen einen freundlichen, persönlichen und professionellen Service. Das Feedback der Gäste ist ernst zu nehmen. Mit einer persönlichen Ansprache fühlt sich der Kunde willkommen.

Autorin: 
Katarina Cerkez 
Standortleiterin Olten 

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