Freitag, 8. Dezember 2023

2024: Achtung neue Mehrwertsteuersätze!

Die Schweizer Gastronomiebranche hatte in den letzten Jahren mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen: von den Auswirkungen der Pandemie, über Arbeitskräftemangel bis hin zu steigenden Betriebskosten. Nun steht mit der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung per 1. Januar 2024 eine weitere Veränderung an.

2024 verändern sich die für die Gastronomie und Hotellerie relevanten Mehrwertsteuersätze verändern sich wie folgt: Normalsatz von 7,7 auf 8,1 Prozent, reduzierter Satz von 2,5 auf 2,6 Prozent, und der Sondersatz für Beherbergung steigt von 3,7 auf 3,8 Prozent. Bei den Saldosteuersätzen steigt der Normalsatz von 5,1 auf 5,3 Prozent und der reduzierte Satz bleibt bei 0,6 Prozent, welcher gegenüber der ESTV abgerechnet werden muss.

Diese Anpassungen müssen per 1. Januar 2024 in den Kassensystem eingestellt werden.

Auswirkungen auf die Gastronomie
Durch diese Mehrwertsteuersatzerhöhung steigen die Preise für die Gäste. Da die Mehrwertsteuererhöhung jedoch sehr moderat ist, sollte dies für die Gäste tragbar sein. Sie führt beim Normalsatz zu einer durchschnittlichen Preiserhöhung von rund 0,4 Prozent. Bei den an deren Sätzen kann die Erhöhung eigentlich vernachlässigt werden. Andererseits werden jedoch die Preise für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen höher. Dies wird sich insbesondere in den Energiekosten auswirken, da diese bereits Preiserhöhungen hinter sich haben. Da bei dem effektiven Mehrwertsteuerabrechnungsverfahren die Vorsteuern jedoch in Abzug gebracht werden können, spielt dies für diese Betriebe eine untergeordnete Rolle.

Was können Gastronomen tun?
Die Ruhe bewahren, die Preise anpassen und die Mehrwertsteuer den Gästen richtig deklarieren. Die aktuelle Lage in der Gastronomie sollte jedoch trotzdem zu Massnahmen führen, die unabhängig von der Merhwertsteueranpassung umzusetzen sind.

  • Preisgestaltung überdenken: Gastronomen sollten ihre Kalkulation überprüfen, dabei die echten internen Kosten berücksichtigen und, wo notwendig, kleinere Anpassungen vornehmen. Dabei ist auch die Angebotskarte per se zu prüfen, ob diese nicht optimiert werden kann, insbesondere auch im Hinblick auf den Arbeitskräftemangel im Küchenbereich.
  • Dynamic Pricing: Ein dynamisches Preissystem erarbeiten, welches ermöglicht, die Preise je nach Auslastung und Nachfrage anzupassen. Dies kann helfen, in Zeiten geringerer Auslastung wettbewerbs-fähige Preise anzubieten und in Spitzenzeiten höhere Einnahmen zu erzielen.
  • Kosteneffizienz steigern: Gastronomen sollten ihre Betriebskosten sorgfältig überprüfen und nach Möglichkeiten suchen, diese zu senken. In vielen Gastronomiebetrieben ist die Prozessoptimierung noch nicht angekommen. Durch effizientere Abläufe
    (insbesondere im Service, wo sowieso schon ein Arbeitskräftemangel besteht), Energiesparmassnahmen durch angepasste Öffnungszeiten und weitere kreative Massnahmen Kosten senken.
  • Marketingstrategie anpassen: Heute weiss man, dass neben der Mund-zu-Mund-Werbung erfolgreiche Werbung über Social Media läuft. Über diese Kanäle muss laufend aktuell orientiert und eine eigene Community aufgebaut werden.
  • Beratung in Anspruch nehmen: Gute Beratung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Kosten- und Prozessoptimierungen richtig erkannt und auch umgesetzt werden.

Autor: 
Daniel Hollenstein
Standortleiter
Gastroconsult Olten 

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